"Warum bleibst Du so gelassen? Ich könnte ausrasten!"

"Warum bleibst Du so gelassen? Ich könnte ausrasten!"

Solche Fragen oder Aussagen begegnen mir in letzter Zeit häufiger in Fortbildungen von LehrerInnen oder wenn PädagogInnen Trainings von mir an Schulen begleiten.

 

Gemeint sind Situationen, wo Schüler sich respektlos und grenzüberschreitend gegenüber den Erwachsenen verhalten.

Viele Lehrer erleben dies in ihrem Alltag und sie empfinden dies als besonders verletzend. 

 

Meine Haltung dazu ist ganz klar:

Respektloses Verhalten hat immer eine Funktion. Nämlich Grenzen auszutesten oder ein Ventil für den eigenen Frust zu finden.

 

Es kommt immer auf die Situation und die Person an. Hier muss genau hingeschaut werden. 

 

Ich habe aber als erwachsene Frau die Wahl wie ich auf respektloses Schülerverhalten reagiere. Und meine Wahl ist: Ich nehme es niemals persönlich. Und durch diese Haltung kann ich ruhig und cool bleiben und ich kann mir die Frage stellen: was will mein Gegenüber mir damit sagen?

Und ich kann diese Situation besonders gut zum Arbeiten nutzen.

Das heißt nicht, dass ich damit einverstanden bin oder dass ich so ein Verhalten übergehe, damit schnell wieder Ruhe ist. Ich kann ruhig und konsequent bleiben. 

 

Diese Haltung kann man sich antrainieren. 

 

In einem hektischen Schulalltag geht dies oft unter. Zumal noch andere psychologische Dynamiken greifen, die Thema in meinen Fortbildungen sind. Diese Dynamiken zu kennen ist sehr von Vorteil. Denn wenn ich sie kenne habe ich noch mehr die Möglichkeit zu entscheiden, wie ich mit solchen Situationen umgehen möchte.

Und wichtig ist auch zu wissen: Welches Verhalten triggert mich an? Dies hat primär auch etwas mit mir selbst zu tun. Wenn ich das weiß und auf mich schaue, kann ich viel reflektierter und entspannter mit schwierigen Situationen arbeiten.

Und ja: mich triggern auch bestimmte Verhaltensweisen an. Aber ich weiß darum und reagiere deshalb nicht explosiv oder angreifend. Ich nehme es wahr und konzentriere mich auf die Arbeit mit dem Jugendlichen. 

 

Und es gibt viele gute Übungen dazu, wie Lehrer und Pädagogen genau an diesen Punkten ansetzen  können.

 

Auch Erwachsene brauchen in manchen Situationen ihr eigenes Coolnesstraining. Und dass ist auch vollkommen okay so.

 

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