Wann Deeskalationsstrategien nicht funktionieren...

Deeskalation und Deeskalationstrainings, oft verbunden mit dem Thema Gewaltschutz, stehen bei vielen pädagogischen Einrichtungen und Behörden hoch im Kurs.

Dafür gibt es gute Gründe. Die Gesellschaft verändert sich. Psychische Erkrankungen nehmen zu. Viele Menschen haben sehr schwierige Lebenssituationen. Anspruchshaltungen und weitere individuelle und gesellschaftliche Faktoren kommen noch hinzu.

 

Gerade pädagogische Einrichtungen, die an den LVR angebunden sind, müssen sich zum Thema Deeskalation weiterbilden.

 

Das Schöne ist...man kann hier ganz viel machen und es gibt richtig gute Deeskalationsstrategien.

 

Aber es gibt auch Gründe, warum diese nicht umsetzbar sind oder scheitern...

 

Einer der wichtigsten Gründe ist im System zu finden und in der Organisation. Mitarbeiter*innen können noch so gut ausgebildet sein, wenn sie alleine mit Hochrisikoklientel sind oder alleine eingesetzt sind und der Stresslevel sehr hoch ist oder eine Gruppendynamik entsteht, scheitern die gelernten Deeskalationsstrategien oft.

 

Oft werden auch Berufsanfänger*innen alleine in den Nachtdienst geschickt oder ins "kalte Wasser" geworfen. Das kann nicht funktionieren und verschleißt letztendlich gutes und engagiertes Personal. Denn die Rahmenbedingungen spielen eine wichtige Rolle.

 

Deshalb ist hier ein Umdenken wichtig. Dies betrifft vor allem die Kostenträger, die Personalkosten sparen möchten. Eine Einrichtung, die personell gut aufgestellt ist und wo das Personal auch angemessen unterstützt und geschützt wird, arbeitet effektiver und hat weniger Krankenstand. Und so haben Deeskalationsstrategien auch eine Chance in viel mehr Situationen produktiv angewendet zu werden.

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