Umgang mit Gewaltphantasien?

In der pädagogischen Landschaft gibt es wirklich kaum Wissen und kaum einen konstruktiven Umgang zum Thema Gewaltphantasien bei Kindern und Jugendlichen.
Das finde ich sehr spannend, weil Gewaltphantasien bei etlichen Kindern und Jugendlichen vorkommen und auch wichtige Hinweise liefern.
Es gibt auch kaum Fachliteratur dazu?
Wieso ist das so?
Ich habe in meinem pädagogischen Alltag immer wieder mit Klienten zu tun, die Gewaltphantasien haben und arbeite auch damit.
Vor einiger Zeit habe ich eine Klientin zur Diagnostik begleitet. Als meine Klientin der Ärztin sagte, dass sie Gewaltphantasien hat und sich deshalb krank fühlt, war die Ärztin verunsichert und eine andere Kollegin übernahm meine Klientin. Ein Signal, dass sie sich dem nicht gewachsen fühlt, was auch ok ist.
Gewaltphantasien kommen besonders häufig dann vor, wenn die Menschen Traumatisierungen erfahren haben. Sie dienen der Stabilisierung des Selbstwertgefühls.
Natürlich ist eine Gefahr gegeben, dass die Phantasien in der Realität ausgelebt werden. Deshalb muss genau hingeschaut werden und auch nachgefragt werden.
Gewaltphantasien sind immer auch der Anfang von schweren Straftaten und immer von Sexualstraftaten, wenn sie sich unbegrenzt weiterentwickeln und pathologisch werden.
Umso wichtiger ist es, dass auch pädagogische Fachkräfte geschult werden hinzuschauen und lernen einen Umgang mit den Gewaltphantasien von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln. Dies ist ein wichtiger Beitrag in der Gewaltprävention.