Messer sind ein Thema bei Jugendlichen...

... und nicht zu unterschätzen

Immer häufiger ist in den letzten Monaten von Übergriffen mit Messern bei Kindern und Jugendlichen zu lesen und zu hören. Und ich kann bestätigen, dass auch bei meiner Zielgruppe Messer ein Thema sind.

 

Für die Jugendlichen und zum Teil Kinder ist es eine Möglichkeit sich stärker und sicherer zu fühlen und sich gefährlicher zu präsentieren, wenn sie ein Messer mit sich tragen. Dadurch bekommen sie von der peer group oder dem Umfeld leider oft mehr Status.

 

Die Kinder und Jugendlichen können die Gefahr dahinter nicht einschätzen. Wie schnell ist ein Messer gezogen und wird möglicherweise in einer Stresssituation gegen einen anderen Menschen eingesetzt?

Wenn ein hohes Erregungsniveau vorherrscht und die Eskalationsspirale weiter fortschreitet, so fehlt die nötige Impulskontrolle.

Da reicht ein schräger Blick oder ein Wort wie "Hurensohn" aus, alle Knöpfe sind gedrückt und bei Vielen ist die Eskalation vorprogrammiert.

Und wer schon daran denkt ein Messer mit zu führen, weil er sich damit stärker fühlt, der hat oft gar nicht klar, dass es nur ein schmaler Grad ist, das Messer auch zu ziehen und einzusetzen.

Und dann? Kann es im schlimmsten Fall zu tödlichen Verletzungen kommen.

 

Verlässliche Zahlen und Statistiken gibt es aktuell nicht. Erst ab 2019 wird die Polizei eine gesonderte statistische Erfassung durchführen und erfassen, wieviele Gewalttaten mit Stichwaffen verübt werden.

Aus meiner Sicht sollte hier systematisch sensibilisiert und aufgeklärt werden.

 

Jugendliche in der Pubertät haben viele Entwicklungsaufgaben parallel zu bewältigen.

Daneben spielen hormonelle Veränderungen und Veränderungen im Gehirn eine Rolle, so dass die Empathiefähigkeit in diesem Zeitraum sowieso nur noch sehr reduziert funktioniert und trainiert werden muss.

Überforderungssituationen, Stress und Belastungen zu Hause oder in der Schule, ein starres Männlichkeitsbild, einen positiveren Bezug zum Thema Gewalt und das unterschwellige Gefühl, sich permanent selbst beweisen zu müssen. Diese Faktoren sind zu berücksichtigen und können das Fass zum Überlaufen bringen, wenn eine Stresssituation entsteht und ein Messer mitgetragen wird.

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