Manipulationsstrategien bei Erwachsenen

Erwachsene Menschen, die in ihrer Beziehungsgestaltung immer wieder zu manipulativen Strategien greifen, sind anders einzuschätzen als Kinder und Jugendliche, die manipulieren. 

 

Bei Erwachsenen sind die Persönlichkeitsstrukturen voll entwickelt und ausgereift. Zudem sind Erwachsene voll für sich selbst verantwortlich.

 

Erwachsene, die in einem hohen Maß (bewusste oder unbewusste) Manipulationen einsetzen, zeigen möglicherweise Persönlichkeitsstörungen auf. 

 

Hier gilt es eine gute Beobachtungsgabe zu haben, Muster zu erkennen, sich selbst zu reflektieren und zu schauen,  was bei einem selbst aktiviert oder angetriggert wird.

 

Erwachsene, die in einem hohen Maß andere Menschen manipulieren, tun dies nicht immer bewusst. Es ist Teil ihrer Überlebensstrategie geworden, die sie stellenweise nie hinterfragt haben und als gegeben hinnehmen. In ausgeprägten Fällen können auch Persönlichkeitsstörungen vorliegen. Diese sollten zwar immer von Fachleuten diagnostiziert werden, aber auch Fachwissen, das eigene Bauchgefühl und Erfahrungen können gute Helfer sein, um sich selbst ein Bild zu machen und für sich selbst Muster des Gegenübers zu hinterfragen, zuordnen und spiegeln zu können.

 

Erwachsene, die manipulieren tun dies aus unterschiedlichsten Gründen:

 

um zu verschleiern, um von sich abzulenken, um versorgt zu werden, um bestimmte Beziehungserfahrungen und auch Traumata zu inszenieren, um eigene Bedürfnisse gestillt zu bekommen, um Macht und Kontrolle zu haben, um andere Menschen ungesund an sich zu binden, um Aufmerksamkeit zu erhalten, um Macht abgeben zu können, um keine Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, um eine sekundären Krankheitsgewinn zu haben, um Menschen auf Distanz zu halten, weil sie überfordert sind, weil sie einen Empathiemangel haben und nur ihre eigenen Bedürfnisse sehen, weil es Spaß macht, weil sie immer einen Grund und eine Legitimierung finden etc.

 

Manipulationen sind äußerst wirkungsvoll und können beim Gegenüber in sekundenschnelle eigene Schemata (unbewusste Persönlichkeitsanteile und Persönlichkeitsstrukturen) aktivieren und antriggern und für eine Modiaktivierung sorgen. Z.B. die Aktivierung des "Fürsorge-Modus" und das Bedürfnis dem anderen unter allen Umständen helfen zu wollen und für ihn da zu sein. Das kann auch zur Falle werden.

 

Es macht Sinn in sich hineinzuspüren, eine gesunde Distanz einzunehmen und sich selbst, die Situation und das Gegenüber mit Abstand zu betrachten, zu beobachten und zu hinterfragen. 

 

"Jedes Verhalten hat eine Funktion" und mit diesen Gedanken komme zumindest ich oft wieder auf den "richtigen" Weg und kann so oft selbstständig entscheiden, ob ich mich manipulieren lassen möchte oder nicht.

 

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