"Ich vertraue Niemandem"

Ich vertraue Niemandem".

 

Dieses Zitat höre ich sehr oft in der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

 

Und dies ist die Lebensrealität von vielen jungen Menschen.  Es zeigt auch, dass vermutlich Bindungstraumata zu Grunde liegen. Zu vertrauen und sich auf andere Menschen einzulassen ist viel zu gefährlich. Zu oft haben sie schon die Erfahrung gemacht, dass sie verletzt, abgelehnt oder beschämt wurden.

 

"Ich fühle immer Enttäuschung. Manchmal so stark, dass ich mich verzweifelt fühle. Daraus wird dann Wut und Hass".

 

Und in diesem Fall sind daraus dann noch Gewaltdelikte entstanden.

 

Der junge Mann hat Schwierigkeiten sich mitzuteilen, fühlt sich oft depressiv und unsicher. Er hat ein tiefes Bedürfnis nach Sicherheit, was er am liebsten über Geld stillen möchte. Wie so viele andere auch. Denn Geld macht unabhängig.

 

Seine Abwehrmechanismen sind so stark, dass er sich nur oberflächlich auf andere Menschen einlassen kann.

 

Natürlich muss er nun Verantwortung für seine Taten übernehmen und auch so gestärkt werden, dass er in Zukunft andere Wege wählt, um seine Wut auszudrücken.

 

Was bedeutet es für eine Gesellschaft, wenn viele junge Menschen mit so einer inneren Not aufwachsen und keinen Raum für ihre Gefühle haben?

 

- Vereinsamung?

- psychische Erkrankungen?

- mehr Gewaltdelikte?

- Substanzmittelkonsum?

 

Dies sind nicht nur individuelle Fragen und Einzelschicksale, sondern betreffen auch die Gesellschaft und die gesellschaftlichen Strukturen. 

 

Denn junge Menschen benötigen Unterstützung für die Bearbeitung ihrer Gefühle. Selbstregulation gelingt oft nur über Co-Regulation und professionelle Begleitung.

 

 

 

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