Das Spannungsfeld der Inklusionsbegleiter

Ich habe in den letzten Monaten immer wieder Inklusionsbegleiter im Umgang mit aggressivem Verhalten fortgebildet.

 

Viele Inklusionsbegleiter stehen in einem beruflichen Spannungsfeld und haben etliche Herausforderungen zu meistern, was immer wieder zu Frustrationen führen kann.

 

Was ist genau damit gemeint? 

 

Etliche Inklusionsbegleiter stehen beruflich in dem Spannungsfeld, dass sie einen Auftrag für ein einzelnes Kind haben, sie von Seiten der Schule aber oft Aufträge bekommen, die nicht in ihren Aufgabenbereich fallen und die zur Überforderung führen können. Oftmals erleben es Inklusionsbegleiter auch so, dass es keine Kooperation von Seiten einiger Lehrer gibt und sie das Gefühl haben, am untersten Ende der Nahrungskette zu stehen.

 

Manchmal herrscht auch eine Unklarheit vor, was sie gesetzlich dürfen oder was pädagogisch der sinnvollste Weg ist.

 

Manche Inklusionsbegleiter erleben es auch, dass sie von ihrem Klienten angegriffen werden. Sie wissen nicht was sie tun sollen.

 

Was kann ein guter Weg sein?

 

Zum einen geht es um das Thema Rollenklarheit. Dazu gehört es ganz klar zu wissen, was ist mein Auftrag und wo setze ich Grenzen? Welche Aufträge von Außen nehme ich nicht an.

 

Das gibt Sicherheit und führt mit der Zeit auch zu einem Standing bei den Lehrern.

 

Bei schwierigen und herausfordernden Situationen kann es durchaus sinnvoll sein, sich von der Leitung des eingesetzten Trägers unterstützen zu lassen.

 

Im Umgang mit gewalttätigem Verhalten fängt man immer mit der kleinsten Einheit an. Das ist der zu betreuende Klient.

 

Es gilt zu unterscheiden, welche Klienten sich auf Grund der Störungsbilder und Erkrankungen nicht selbst regulieren können. Hier muss dann kompensatorisch gearbeitet werden.

 

Bei dem Großteil der Klienten ist jedoch davon auszugehen, dass sie sich regulieren können. Eine gute Begleitung des Klienten und der gezielte Einsatz von Prävention, Intervention und Stärkung ist hier der nächste Schritt. Und zwar ganz individuell auf den Klienten bezogen und darauf, was er leisten kann und was nicht.

 

Gewalttätiges Verhalten gegen den Inklusionsbegleiter darf nicht toleriert werden.

 

Ein wichtiger Leitspruch im Gewaltmanagement lautet: "Alles, was nicht begrenzt wird, potenziert sich!"  

 

Ein nächster Schritt wäre es also zu überlegen, wie die Grenzen im Falle eines gewalttätigen Übergriffs aussehen könnten.

 

Viele Überlegungen und das Gehen kleiner Schritte eröffnen also einen neuen Weg.

 

Ich nehme bei den meisten Inklusionshelfern eine sehr hohe Motivation und Bereitschaft wahr, ihre Klienten voller Herzblut zu unterstützen. Dies ist eine sehr wichtige Ressource.

 

 

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