A Clockwork Orange und die Frage nach dem freien Willen

Über die Weihnachtstage habe ich den Film "a clockwork orange" aus dem Jahr 1972 gesehen. Ich wollte diesen Film unbedingt sehen. Zu Beginn habe ich mich allerdings gefragt, warum. Die gewaltvollen Szenen empfand ich schon als heftig, auch wenn sie gut inszeniert waren. Doch dann konnte ich dem Film sowohl einen künstlerischen Wert abgewinnen, als auch einen gesellschaftskritischen Wert.

 

In dem Film geht es um den Hauptdarsteller Alex, der sich zu Beginn dissozial und gewalttätig verhält und diese Gewaltexzesse feiert. Es scheint keine Grenzen für ihn zu geben. Letztendlich ermordet er eine Frau und muss dafür 14 Jahre ins Gefängnis. Dort zeigt er sich sehr manipulativ, um Vorteile zu gewinnen. Er erhält die Chance an einer vom Staat entwickelten Therapie teilzunehmen. Dort wird er mit sehr fragwürdigen Methoden einer Gehirnwäsche unterzogen. Das Resultat ist, dass er in der Realität nun auf Gewalt mit Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen reagiert. Das macht ihn zum Opfer, denn in der Realität kriegt er nun sämtliche Gewalterfahrungen zurück, ohne sich abgrenzen oder schützen zu können.

 

Er sieht keinen Ausweg mehr und versucht sich umzubringen. Er überlebt seinen Suizidversuch. Die Regierung wird wieder auf ihn aufmerksam, da seine Geschichte durch die Medien geht und die Regierung auf Grund der Behandlungsmethoden in Verruf gerät. Die Regierung will ihn nutzen, um ihr Image aufzubessern. Alex scheint durch den Suizidversuch und den Sturz jedoch wieder in seine vorherigen Schemata zurück zu fallen...

 

Spannend ist die Frage nach dem freien Willen, der durch diese Behandlungsmethoden verloren geht. Haben Menschen einen freien Willen? Aus meiner Sicht: ganz klar. Menschen können sich z.B. für oder gegen Gewalt entscheiden, oder zumindest die Entscheidung treffen an den Mustern zu arbeiten, wenn sie merken, dass sie zu Gewalthandlungen neigen. Dies ist natürlich ein Weg und ein Prozess und funktioniert nicht von jetzt auf gleich.

 

Natürlich erfüllen Gewalthandlungen auch immer Bedürfnisse oder zeigen, dass tiefe traumatische Erfahrungen in den Menschen mitschwingen. Diese können natürlich nur mit professioneller Hilfe gelöst werden. Das ist in unserer Gesellschaft ein Problem, da es viel zu wenig Hilfsangebote gibt. Aber das ist ein anderes Thema.

 

Der Film zeigt auch die Methoden der Regierung, die auf unterschiedlichen Ebenen manipulativ und entwürdigend den Menschen gegenüber sind.

 

Der Film lädt zum Austausch ein und auch die Machart aus dem Jahr 1972 machen ihn besonders.

 

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